Nach mehreren Anläufen und Unterbrechungen konnte der Kurs nun endlich am 14. November 2021 trotz Corona zu Ende geführt werden. Er wurde von den Koordinatorinnen der Hospizdienste Altensteig, Calw, Bad Wildbad und Wildberg geleitet.
Der Kurs fand an mehreren Wochenenden über 85 Stunden in Altensteig und Wildberg statt.
Die Koordinatorinnen Birgit Hanselmann, Christa Hrubesch, Irmlinde Schaudi und Ursula Schlager konnten zusammen mit Sozialpädagogin Edith Bartl weitere Referenten wie den Palliativarzt Dr. Andre Wolf, Pfarrer Klaus-Peter Lüdtke, Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch und die Trauerbegleiterin Margarete Müller begrüßen. Ein Besuch bei einem Bestatter in Calw wird, sobald es die Situation erlaubt, nachgeholt.
Nach einem noch bevorstehenden Praktikum am Krankenbett sind die Ehrenamtlichen befähigt für die Hospizdienste im Kreis Calw tätig zu werden.

Ein Teilnehmer berichtet über seine Motivation:
„ … wenn es soweit ist, sind die Angehörigen und das familiäre Umfeld meist unvorbereitet und mit der Situation rund ums Sterben überfordert.
Bei Sterbefällen im persönlichen Umfeld war mir zum damaligen Zeitpunkt nicht klar, was im Sterbeprozess eigentlich gerade mit mir und meinem Nächsten geschieht. Es waren Inhalte zwischen mir und meinen Nächsten dadurch offengeblieben, die dann nicht mehr angesprochen werden konnten. Das habe ich im Nachhinein immer sehr bedauert und beschäftigt mich bis heute.
Im Trauerprozess konnte ich aber auch nicht benennen, was mir fehlt. Ich hatte keine Worte dafür.
Im Hospizkurs wurde genau das benannt.
Ich habe bei den Teilnehmenden und Anleitenden ein vertrauensvolles Umfeld vorgefunden, mit offenen Ohren und offenem Herzen, bei dem tiefgreifende Gespräche von Anfang an stattfinden konnten.
Ich bin dankbar für die vielfältigen Lebenserfahrungen von Personen, die sich hier bereits tatkräftig einbringen und aus dieser wichtigen Arbeit berichten konnten. Ich konnte mich in vielen angesprochenen psychologischen und seelsorgerischen Aspekten wiederfinden. Der theoretische und praktische Inhalt des Vorbereitungskurses hat sehr viel mit mir und meinem eigenen Leben zu tun.
Ich bin sehr dankbar für die Begleitung von sterbenden Personen durch ehrenamtliche Mitarbeiter im Hospizdienst und das unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität oder Glaubenszugehörigkeit.
Auch der letzte Lebensabschnitt, den früher oder später JEDER von uns gehen wird, heißt ganz klar LEBEN.“