Aufbahrung und Verabschiedung von Verstorbenen ist eine wichtige Voraussetzung für den Verlauf der Trauerarbeit. Dies kann sowohl zuhause, wie auch beim Bestatter oder auf dem Friedhof geschehen. Der Wildberger Friedhof verfügt über entsprechende Aufbahrungsräume. Die Anregung, diese Räume angenehmer zu gestalten, kam schon vor längerer Zeit aus den Reihen der Mitglieder. Nachdem einige von uns den Friedhof besucht hatten, bildete unsere Gruppe einen Arbeitskreis für das Projekt.

Durch die Hospizarbeit haben wir eine geschärfte Wahrnehmung und Sensibilität für die Bedürfnisse von Trauernden. Die kühle Atmosphäre in den weißen Räumen sollte durch Sitzmöbel und Kunstwerke in ansprechenden Farben verbessert werden. Die Sessel in den Aufbahrungsräumen sollen dazu beitragen, dass Personen, denen langes Stehen Mühe bereitet, sich problemlos auch länger dort aufhalten können.

So wurde von unserem Arbeitskreis ein Konzept erstellt. Dies wurde durch unseren ersten Vorsitzenden Gerhard Ostertag beim Bürgermeister vorgestellt und wir bekamen grünes Licht für die Umsetzung, zumal unser Verein dieses Gestaltungsprojekt aus eigenen Mitteln selbst finanziert. Seitens der Stadtverwaltung wurde Herr Enderle uns als Ansprechpartner zur Seite gestellt. Er versicherte uns, dass unser Konzept dort sehr begrüßt wird. Somit konnten wir im Januar 2024 zügig mit der Umsetzung beginnen und erhielten vom städtischen Bauhof Unterstützung beim Aufhängen der Bilder.

Im Vorraum hängt nun an der Wand, auf die man beim Eintreten zu geht, das Aquarell „Ins Licht gehen“ von Karin Hummel. Die Farben aus den vorhandenen Glasfenstern werden im Bild wieder aufgegriffen, so dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Die Stimmung im Raum wird aufgehellt, Gedanken und Gefühle werden beim Betrachten des Bildes angeregt.

Bild "ins Licht gehen" und Kerzenleuchter

Links und rechts von dem Bild stehen zwei große Kerzenständer, die eine besondere Atmosphäre schaffen. Zunächst hatten wir dafür Arbeiten einer Künstlerin ins Auge gefasst, waren aber gerne bereit, stattdessen steinerne Säulen vom lokalen Anbieter Schmid Natursteine in Effringen aufstellen zu lassen.

Vorraum mit Sitzgruppe

Für den Vorraum sowie die Aufbahrungsräume wurden bequeme Sitzmöbel angeschafft. In den Aufbahrungsräumen hängen stirnseitig vier quadratische Bilder in verschiedenen Grundfarben mit aufgetragener Goldfarbe, wobei die Farbe Gold das Überirdische, Göttliche symbolisiert. Auch diese wurden von Karin Hummel geschaffen, die zugleich zweite Vorsitzende im Hospizverein ist.

Aufbahrungsraum

Am 24. April 2024 konnten wir das Projekt mit einer feierlichen Übergabe an die Stadt Wildberg abschließen.

Projektgruppe bei der Übergabe

Hierzu fand sich die Projektgruppe und der 1. Vorsitzende Gerhard Ostertag am Friedhof ein. Valentin Enderle vom Friedhofsamt überbrachte uns das folgende Grußwort:

Herr Enderle und die beiden Vorsitzenden Karin Hummel und Gerhard Ostertag

"Liebt nicht mit Worten, sondern mit Taten" - Papst Franziskus

Die Hospizgruppe Wildberg e.V. macht das! Sie ist nicht nur mitfühlend und einfühlsam bei ihrer eigentlichen Aufgabe, der Begleitung von Sterbenden und als Ansprechpartner für Hinterbliebene in der Zeit der Trauer. Sie handelt noch darüber hinaus und bringt sich ehrenamtlich und aktiv ins Gemeindeleben ein, indem sie das Friedhofsgebäude und die Leichenzellen des Wildberger Friedhofs verschönert. Durch das von der Hospizgruppe Wildberg e.V. initiierte und finanzierte Projekt können Angehörige ihre Verstorbenen in einer wärmeren Atmosphäre verabschieden.

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich im Namen von Herrn Bürgermeister Ulrich Bünger und der Stadtverwaltung bei Ihnen bedanken. Nachdem das Projekt abgeschlossen ist, freuen wir uns, die aufgewerteten Räume an die Allgemeinheit übergeben zu können. Wir sind sicher, das aufgewertete Ambiente trägt dazu bei, die traurige Situation für die Angehörigen und Hinterbliebenen etwas einfacher zu machen. Vielen Dank!

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