Die meisten Menschen, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben, sind traumatisch belastet. Egal ob als Kinder, als Frauen oder Soldaten; ob als Flüchtende oder Vertriebene, als Opfer oder Täter. Fast alle hatten einschneidende und schmerzhafte Erlebnisse. Die meisten dieser Menschen konnten ihre schlimmen Erlebnisse verdrängen oder die schlimmen Erinnerungen halbwegs kontrollieren. Mit zunehmendem Alter lässt die Kraft dazu jedoch immer mehr nach und Verhaltensweisen und Gefühle, die in Zusammenhang mit schlimmen Erlebnissen stehen, werden ausgeprägter. Unser Wissen über diese, den alten Menschen so präsenten Zeiten, beschränkt sich oftmals auf Faktenwissen aus dem Geschichtsunterricht. Der Zugang zu den mit den geschichtlichen Ereignissen verbundenen Gefühlswelten ist oft auf die Erzählungen der eigenen Großeltern begrenzt. Und selbst wenn wir die Traumatisierungen unserer KlientInnen wahrnehmen, wissen wir oft nicht, wie wir hilfreich darauf reagieren können. Ist Verdrängen besser oder die Bearbeitung des lange zurückliegenden Traumas?
Der Dozent Martin Frey ist Traumaexperte in der Altenhilfe und möchte Ihnen zu diesem Thema Aufklärung bieten. Ebenso erhalten Sie einfache Hilfen an die Hand, wie Sie bei einer Retraumatisierung eines alten Menschen sinnvoll reagieren können.
Der Vortrag beginnt um 17:00 im Bürgersaal des Rathauses Wildberg. Der Eintritt ist frei.